Lokalkolorit #7 - Kaiser-Wilhelm-Brücke

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Die Tourismusseite der Stadt Wilhelmshaven verrät in Ihrem Stadtporträt:

"Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven und eine der Attraktionen für Urlauber und Besucher Wilhelmshavens. Die 1907 gefertigte Brücke ist als Nationales Denkmal anerkannt worden. Die KW-Brücke, wie sie im Volksmund genannt wird, führt über den Großen Hafen und verbindet die Südstadt mit dem Südstrand und der „Maritimen Meile“ mit den zahlreichen Museen und Erlebniswelten. Mit einer Spannweite von 159 m und einer lichten Höhe von 9 m war sie bei ihrer Entstehung die größte Drehbrücke Europas – sie ist es auch heute wieder, da eine vergleichbare Brücke 1944 demontiert wurde. Ursprünglich hatten die Fahrbahnen der Brücke einen Eichen-Holzbelag, auf dem seit 1913 Gleise für die Straßenbahnlinie 2 zum Südstrand verlegt waren.

Die KW-Brücke wurde von 1905 bis 1907 für 1,625 Millionen Goldmark erbaut und am 4. September 1907 in Betrieb genommen. Der Bau der Brücke wurde erforderlich, als im dritten Hafenbauabschnitt (1900 bis 1910) über die neuen Hafenbassins an der Schnittstelle zwischen Verbindungshafen und Großem Hafen eine Überbrückung hergestellt werden musste. Gebaut wurde die Brücke in der Brückenbauanstalt der Firma MAN in Gustavsburg bei Mainz, Konstrukteur war Anton Rieppel. Im November 1905 war Baubeginn mit der Gründung und den Betonarbeiten für den Unterbau. Ab November 1906 wurde die Stahlfachwerkkonstruktion bei der Brückenbauanstalt in Gustavsburg montiert. Die vorgefertigten Bauteile wurden auf dem Wasserweg nach Wilhelmshaven zur Endmontage transportiert. Die Bauleitung hatte Marine-Oberbaurat Ernst Troschel vom Hafenbauressort der Kaiserlichen Werft.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist funktional eine Doppeldrehbrücke und gehört statisch als Zügelgurtbrücke zur Familie der Hängebrücken. Sie besteht aus zwei selbständig drehbaren gleicharmigen Brückenteilen. Von den zwei stählernen, genieteten Fachwerkpylonen schwingen die Zügelgurte ab und tragen über vertikale Aufhängungen die beidseitig auskragenden Fahrbahnen. Die Drehpylone werden mit Zahnrädern aus der schrägen Querfuge in die Brückenmitte gedreht. Aus Anlass ihres Jubiläums hat die größte Drehbrücke Europas im Jahr 2007 wieder zwei Portalleuchten erhalten, die nach historischen Vorlagen rekonstruiert wurden. Nach einer kompletten Sanierung ist Wilhelmshavens Wahrzeichen darüber hinaus mit einer festlichen Beleuchtung ausgestattet worden."